Die Nordschleife bekommt eine neue, zusätzliche Ausfahrt. Diese soll bei den Touristenfahrten an stark frequentierten Tagen das Staupotenzial auf der Strecke reduzieren. Am Streckenabschnitt Döttinger Höhe gelegen wird die neue Ausfahrt den Touristenfahrern in Zukunft die Möglichkeit bieten, nach einer absolvierten Runde unmittelbar auf die parallel verlaufende L93 abzufahren. Ab Ende November werden die Baumaschinen Vollgas geben, damit das Vorhaben pünktlich zum Saisonbeginn 2025 fertig ist. Die Maßnahme ist eine der umfassendsten Verkehrsoptimierungen, die im Rahmen der Touristenfahrten umgesetzt wurde.
Die Touristenfahrer haben ab der kommenden Saison somit drei unterschiedliche Möglichkeiten von der Strecke abzufahren oder diese für eine Pause zu verlassen. Neben der direkten Abfahrt auf die L93, die ausschließlich an stark frequentierten Tagen geöffnet wird, gibt es weiterhin die permanente Möglichkeit, die bisherige Nordschleifen-Ausfahrt zu nutzen und den anliegenden Parkplatz zu erreichen. Darüber hinaus bietet die bei Vielfahrern beliebte Pitstop Area an der T13 weiterhin die Möglichkeit für eine Pause zwischen den Runden.
„Dass wir die zusätzliche Ausfahrt auf der Döttinger Höhe nach dem Abschluss des Genehmigungsverfahrens nun umsetzen können, ist für die Durchführung der Touristenfahrten ein echter Meilenstein“ erklärt Ingo Böder, Geschäftsführer der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG. „Neben den Maßnahmen, die wir bereits dieses Jahr erfolgreich umsetzen konnten, reduziert dies das Staupotenzial zu Spitzenzeiten nochmals erheblich. Gleichzeitig wird durch die Verkehrsleitung in Fahrtrichtung zur Bundesstraße die Ortslage Nürburg entlastet.“
Mit den in diesem Jahr umgesetzten Maßnahmen meint Ingo Böder die neuen Zu- und Ausfahrtsregelungen für die Touristenfahrer an der Nordschleife, die den Verkehrsfluss und das Erlebnis für alle bereits verbessert hatten. Diese bleiben ebenfalls in Kraft. Das bedeutet: wer vom Kreisel der L93 zur Nordschleife einbiegt, wird automatisch zur Schranke geleitet und benötigt ein Runden-Ticket oder entsprechendes Guthaben. Das reine Abbiegen zu den Parkplätzen in diesem Bereich ist während der Anfahrt nicht mehr gestattet. Lediglich Fahrer, die eine Runde Nordschleife absolviert haben, können anschließend die ausgewiesenen Parkplätze im Bereich der Zufahrt nutzen. Diese Neuerung sorgte dafür, dass Kreuzungsverkehr und Einfahrtsverkehr, der bisher lediglich der Parkplatzsuche diente, verhindert wurden.
Der Nürburgring wird an der neuen Ausfahrt die Möglichkeiten zur Kommunikation an die Touristenfahrer ausschöpfen, das vorbildliche Verhalten auch abseits der Strecke zu thematisieren. Seit 2019 hat die Rennstrecke ihre Botschaften für eine Rücksichtnahme der Touristenfahrer auf die Belange der Bevölkerung intensiviert. So startete zum Beispiel die „Sei Vorbild!“-Kampagne. Gleichzeitig ist die neue Abfahrt so gestaltet, dass sich die Nutzer nur mit angepasster Geschwindigkeit in den Verkehr auf der L93 einfädeln können.
Über die Touristenfahrten:
Die Touristenfahrten am Nürburgring sind ein Angebot für jedermann. Die Regeln für eine Fahrt sind denkbar einfach: Grundsätzlich kann jeder, der im Besitz eines Führerscheins ist und ein zugelassenes, verkehrstüchtiges Auto oder Motorrad besitzt, auf der Grand-Prix-Strecke oder Nordschleife fahren. Es gelten die Regeln der Straßen-Verkehrsordnung, inklusive des Rechtsfahrgebots.
Alle Termine für das Angebot sind auf der Webseite des Nürburgrings zu finden. Hier gibt es auch die Möglichkeit, mit einem eigenen Kundenkonto das Guthaben für die Touristenfahrten aufzuladen. Eine Runde über die Nordschleife kostet von Montag bis Donnerstag 30 Euro und von Freitag bis Sonntag sowie an Feiertagen 35 Euro. Auf der Grand-Prix-Strecke gibt es – unabhängig vom Wochentag – den 15-Minuten-Stint ebenfalls für 35 Euro. Wer das Fahrvergnügen ohne Limit sucht, ist mit der Saisonkarte gut beraten. Die kostet für das jeweilige Kalenderjahr 3.000 Euro und berechtigt zum Fahren auf der Nordschleife und der Grand-Prix-Strecke.
Foto: Nürburgring