Die DTM kommt mit Vollgas aus der Sommerpause: Der Nürburgring eröffnet am kommenden Wochenende (16. bis 18. August) die zweite Saisonhälfte. Auf dem Traditionskurs in der Eifel geht der Titelkampf in die fünfte Runde. Die Formkurve spricht für Spitzenreiter Mirko Bortolotti (I), der die Konkurrenz aber dicht hinter sich hat und daher weitere Top-Ergebnisse benötigt. Allen voran Audi-Pilot Kelvin van der Linde aus Südafrika hat mit nur sechs Punkten Rückstand auf den Lamborghini-Werksfahrer die Tabellenspitze fest im Visier. Auch ein Blick in die Statistik verspricht ein spannendes Wochenende – sieben verschiedene Sieger gingen aus den acht bisherigen Rennen hervor. Ein aufregendes DTM-Event erwartet zudem Ralf Schumacher. Der ehemalige Formel-1-Fahrer feiert an der Seite von Sohn David sein einmaliges Motorsport-Comeback. Das Vater-Sohn-Duo startet für US Racing im Prototype Cup Germany.
Keyfacts, Nürburgring, Nürburg, Saisonrennen 9 und 10 von 16
- Streckenlänge: 3.629 Meter
- Layout: Elf Kurven (sieben Rechts-, vier Linkskurven), im Uhrzeigersinn befahren
- Sieger 2023, Rennen 1: Mirko Bortolotti (SSR Performance, Lamborghini Huracán GT3 Evo2)
- Sieger 2023, Rennen 2: Maximilian Paul (GRT Grasser-Racing-Team, Lamborghini Huracán GT3 Evo2)
Bortolotti und Rast wollen an starke Form anknüpfen
Mann der Stunde ist in der DTM aktuell Bortolotti: 52 seiner 104 Punkte holte der Fahrer von SSR Performance aus den vergangenen drei Qualifyings und Rennen. Auf seinen ersten Saisonsieg wartet Bortolotti allerdings noch – der Nürburgring könnte für ihn zum perfekten Zeitpunkt kommen. Dort glänzte der 34-Jährige in der Saison 2023 mit einem Start-Ziel-Sieg. Besonders Kelvin van der Linde drängt darauf, sich die Spitzenposition zurückzuholen. Der 28-Jährige von Abt Sportsline führte die DTM über vier Rennen an und liegt als Zweiter mit 98 Punkten in absoluter Schlagdistanz zu Bortolotti. „Meine Vorfreude ist riesig. Wir sind im Titelkampf mittendrin, das gibt dem ganzen Team eine Extra-Motivation. Die Region rund um den Nürburgring ist voller leidenschaftlicher Fans, da kommt man als Fahrer immer gern hin“, sagt van der Linde. René Rast (Bregenz) von Schubert Motorsport und Maro Engel (Monaco/Mercedes-AMG Team Winward) komplettieren das Verfolger-Trio.
BMW-Pilot Rast darf sich als echter Nürburgring-Experte bezeichnen. Bereits drei DTM-Siege gelangen dem dreimaligen Champion auf dem Kurs südlich von Bonn – alle allerdings für Audi. Im BMW M4 GT3 von Schubert Motorsport holte Rast in den vergangenen vier Rennen starke 65 Punkte und sprang vom neunten auf den dritten Gesamtrang. Knüpft der 37-Jährige am Nürburgring an sein Formhoch an? Nach vorne möchte auch Titelverteidiger Thomas Preining (A), der einen Porsche 911 GT3 R mit dem in der Eifel besonders beliebten Grello-Design pilotiert und als Gesamtsiebter auf den Faktor Heimspiel setzt. Der Porsche-Werksfahrer startet genauso wie Ayhancan Güven (TR) für das Team Manthey EMA, das seinen Sitz in Meuspath in unmittelbarer Nähe zum Nürburgring hat. Auch das Mercedes-AMG Team HRT hat eine kurze Anreise. Der Rennstall aus Drees tritt mit dem in Troisdorf bei Köln lebenden Inder Arjun Maini und Luca Stolz (Brachbach) an.
Schumacher-Start im Prototype Cup Germany
Fans am Nürburgring dürfen sich über den Auftritt eines prominenten Vater-Sohn-Gespanns freuen. Ralf Schumacher gibt im Prototype Cup Germany sein Motorsport-Comeback. Der frühere Formel-1-Pilot teilt sich mit seinem Sohn David Schumacher einen 455 PS starken Ligier-LMP3-Prototypen von US Racing. „Es war schon lange mein Wunsch, einmal ein Rennen gemeinsam mit David zu fahren, dafür steige ich gerne wieder in einen Rennwagen. Das Auto macht sehr viel Spaß, wir freuen uns auf den Start im Prototype Cup Germany“, sagt Ralf Schumacher.
Auch die ADAC GT4 Germany und der vollelektrische NXT Gen Cup sind am Nürburgring dabei. Für rasante Markenpokal-Action sorgt der Porsche Sixt Carrera Cup Deutschland. Mit der DTM Track Safari erwartet die Fans bereits am Freitag eine Rennstrecken-Expedition der besonderen Art, wenn es in Reisebussen gemeinsam mit den PS-starken Rennfahrzeugen der DTM auf den Nürburgring geht. Dazu steht in der Eifel eine Premiere auf dem Programm: Am Samstagabend ab 18.30 Uhr steigt erstmals der Wettbewerb „DTM Trucks Go and Stop“. Dabei geht es auf der Start-Ziel-Geraden darum, mit den Zugmaschinen aus dem DTM-Fahrerlager schnellstmöglich zu fahren, um dann punktgenau zu bremsen. Außerdem lädt die After Race Party von Sunshine Live am Samstagabend ab 18.15 Uhr in der DTM Fan Zone dazu ein, den Renntag in der Eifel noch in den Abend zu verlängern. Tickets für das DTM-Rennwochenende am Nürburgring gibt es ab 39 Euro hier. Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren haben in Begleitung eines Erwachsenen freien Eintritt.