Das größte Rennen der Welt verwandelt den Nürburgring vom 30. Mai bis zum 2. Juni in ein Motorsport-Festival der Extraklasse. Bei den ADAC RAVENOL 24h Nürburgring startet das größte Teilnehmerfeld im internationalen Automobilsport auf der längsten Rennstrecke der Welt vor der größten Zuschauerkulisse im deutschen Automobilsportkalender. 130 Fahrzeuge stürzen sich in die 52. Auflage des XXL-Langstreckenrennens, darunter mehr als zwei Dutzend GT3, die wohl den Gesamtsieg unter sich ausmachen werden. Acht Fabrikate kämpfen in dieser extrem stark besetzten Gruppe mit – neben den deutschen Premiumherstellern Audi, BMW, Mercedes-AMG und Porsche sind auch Lamborghini, Aston Martin sowie ein SCG 004c des Glickenhaus-Teams mit dabei. Nicht zu vergessen: der Ferrari 296 GT3 der Titelverteidiger von Frikadelli Racing, der nach dem Vorjahreserfolg mit der Startnummer #1 antritt.
Wer das Rennen vor Ort erleben will, kann sein Ticket direkt am Nürburgring an den geöffneten Tageskassen erwerben. Wer das Vollgas-Festival, zu dem erneut über 200.000 Besucher erwartet werden, nicht vor Ort erleben kann, der kann das Renngeschehen live und in voller Länge bei Free-TV-Partner NITRO verfolgen. Noch umfassender begleitet der 24h-Livestream das Event, der bereits ab donnerstags live geht.
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Als Favorit kommen die Porsche-Teams zu den 24h Nürburgring, denn die zeigten sich zu Saisonbeginn extrem gut aussortiert. Sowohl bei den beiden Läufen der nach dem gleichen technischen Reglement ausgetragenen NLS (Nürburgring Nordschleifen-Serie) als auch bei den beiden 24h Qualifiers-Rennen stand ein 911er ganz oben auf dem Siegerpodest. Klassenprimus sind die beiden Fahrzeuge von Falken Motorsports, die insgesamt drei Siege für sich verbuchten. Den vierten holte der wegen seiner markanten Farbgebung „Grello“ genannte Elfer von Manthey EMA. Das mit sieben Gesamtsiegen erfolgreichste Team der 24h-Historie hat sich erneut die markante Startnummer #911 für seinen Porsche 911 GT3 R der neuesten Generation gesichert, den auch Falken sowie drei weitere Porsche-GT3-Teams einsetzen: Auch Dinamic, Renauer u. Renauer sowie ein Pro-Am-911er von Lionspeed GP gehen an den Start. Die Zuffenhausener sind damit mit sechs Nennungen neben Mercedes-AMG die teilnehmerstärkste GT3-Marke der diesjährigen 24h.
Vorjahressieger Frikadelli setzt erneut auf Ferrari
Mit Frikadelli Racing gewann im vergangenen Jahr ein Team mit besonders vielen Fans rund um die Nordschleife. Die Mannschaft um Klaus „Frikadelli“ Abbelen wurde entsprechend bejubelt, zumal den Lokalmatadoren mit Sitz unweit des Rings auch der erste Ferrari-Sieg in der 51-jährigen Historie der 24h Nürburgring gelang. Die Titelverteidiger bleiben auch in diesem Jahr der italienischen Marke treu, mit der sie 2023 einen historischen Distanzrekord aufstellten. 162 Runden (4085,90 km) legten Sie auf der mit 25,378 km längsten Rennstrecke der Welt zurück. Zur Titelverteidigung tritt Vorjahressieger Felipe Fernandez Laser (Leipzig) mit drei neuen Kollegen an, denn er teilt sich den Ferrari 296 GT3 mit Daniel Keilwitz (Villingen), Luca Ludwig (Bornheim) und Nicolás Varrone (ARG).
Mercedes-AMG feiert am Ring: 130 Jahre Motorsport mit Stern
Wie Porsche ist auch Mercedes-AMG gleich sechsfach im GT3-Starterfeld vertreten. Ein Sieg würde der Stuttgarter Marke, die ihre hochkarätigen Kundensportteams mit einer großen Abordnung von Piloten aus dem Werkskader unterstützt, sicherlich gerade recht kommen: Vor 130 Jahren siegten Fahrzeuge mit Daimler-Motoren bei der ersten Automobil-Wettfahrt, die auf einer Strecke zwischen Paris und Rouen ausgetragen wurde. Ein GetSpeed-Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer #130 gehört deshalb zu den Speerspitzen der „Sternfahrer“. Eine gute Wahl, war das Team doch im vergangenen Jahr bis in die Schlussphase in Schlagdistanz zu den späteren Siegern und holte am Ende Platz drei und vier im Rennen. Als zweites Top-Team der Stuttgarter sollte man HRT auf dem Plan haben. Das Team um Ex-DTM-Pilot Hubert Haupt ließ bei den ersten beiden NLS-Läufen dieses Jahres sein Potenzial aufblitzen, als es die Pole-Position holte. Einen weiteren Mercedes-AMG GT3 setzt außerdem Schnitzelalm Racing ein.
Klein aber extrafein: Die Aufgebote von Audi und BMW
Mit je drei GT3 sind Audi und BMW bei den 24h Nürburgring vertreten. Speerspitze der BMW M4 GT3 dürften die beiden Fahrzeuge von Rowe Racing sein: Die 24h-Sieger von 2020 waren als Zweitplatzierte im Vorjahr knapp davor, sich einen zweiten Gesamtsieg zu sichern und werden vor Ehrgeiz brennen, das Kunststück in diesem Jahr zu vollbringen. Einen dritten GT3-BMW setzt außerdem das RMG Team ein. Im Audi-Lager datiert der letzte 24h-Gesamtsieg aus dem Jahr 2019: Es war der sechste Triumph für Phoenix Racing, die mit einem weiteren Gesamtsieg mit Manthey (7) gleichziehen könnten. Beim erneuten Versuch, den Angriff auf die Spitze der Statistik zu machen, vertraut das Team unter der Bewerbung Scherer PHX auf zwei der bewährten Audi R8 LMS GT3. Beim ersten Lauf der 24h Qualifiers gelang damit schon die Pole Position – vielleicht ein gutes Omen? Ergänzt wird die Audi-Fraktion von einem Fahrzeug des Teams Juta-Racing, das auf eine Pro-Am-Fahrerbesatzung vertraut. Das gilt auch für die Mehrzahl der Aston-Martin-Einsätze. Neben einem Vantage AMR GT3 von PROsport Racing sind drei Fahrzeuge von Walkenhorst im Rennen – unter anderem der einzige „Pro“-Aston.
Viel mehr als nur Farbtupfer
Echte „Hingucker“ sind die vermeintlichen Exoten im GT3-Feld: Dazu gehören sicherlich etwa die beiden Lamborghini von Abt (Pro) und Konrad Motorsport (Pro-Am). Besonders der Abt-Lambo zeigte sich in den ersten Rennen der Saison stark in Form. Das Team lag im ersten NLS-Lauf sogar auf Siegkurs und verlor den Triumph im extrem knappen Foto-Finish an Manthey. Einen festen Platz im Herz vieler Fans hat außerdem Glickenhaus Racing: Das Team um den US-Amerikaner James Glickenhaus kehrt 2024 aus der FIA Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC zurück und setzt am Ring auf einen bildschönen SCG 004c der Sportwagen-Manufaktur.
Die „Rennen im Rennen“ versprechen Extraspannung
Der Reiz der 24h Nürburgring wird aber nicht nur vom spannenden Kampf um den Gesamtsieg ausgemacht. Den Charakter des Endurance-Klassikers macht im Gegenteil das „Multiclass-Racing“ aus, bei dem die GT3-Boliden auch mit teilweise weitaus schwächeren Konkurrenten auf die Strecke gehen: 23 unterschiedliche Klassen sind in diesem Jahr vertreten, die vom frontgetriebenen VLN-Serienwagen über die 24h-Specials bis zu den GT3s eine gigantische motorsportliche Bandbreite garantieren. Nirgendwo sonst im internationalen Motorsport sind so viele Klassen – und so viele Starter – mit von der Partie: Über 450 Fahrer aus 36 Nationen stehen auf der vorläufigen Nennungsliste. Und im Kampf der Klassen ist ordentlich Musik drin. Stark besetzt ist etwa die Cup2-Klasse, in der Porsche 911 GT3 Cup aus der Porsche Endurance Trophy Nürburgring (PETN) antreten. Hier sind ebenso 14 Autos gemeldet, wie in der GT4-Kategorie. Stärkste Klasse der VLN-Serienwagen ist die VT2 mit Heckantrieb mit zehn Teilnehmern.
Schon ab Donnerstag geht es um die Startplätze
Drei Qualifyings stehen dem Gros des Teilnehmerfeldes zur Verfügung, um die Startposition zu bestimmen: Zwei Sessions gibt es bereits am Donnerstag, von denen die zweite bis 23:30 Uhr in die Dunkelheit hineinführt. Während nach Q3 am Freitagmittag für die meisten Teams erst einmal eine Ruhephase vor dem Rennstart am Samstag (16:00 Uhr) angesagt ist, wird es dann für die Top-Teams erst richtig spannend: Für sie steht am späten Freitagnachmittag das Top-Qualifying (TQ) an. Dieses Einzelzeitfahren um die Pole-Position ist in zwei Abschnitte geteilt: Alle bis dahin noch nicht für das entscheidende TQ2 qualifizierten Teams der Klassen SP9 (GT3) und SP-X kämpfen im TQ1 um die fünf noch zu vergebenden Plätze. Zwölf Teilnehmerplätze am zweiten Top-Qualifying wurden anhand der Trainings- und Rennergebnisse der bisherigen NLS- und Qualifiers-Rennen bereits vergeben. In der zweiten Runde also gilt es: Hier treten die Schnellsten der Schnellen an, um in zwei fliegenden Runden auf der Nordschleife die Pole zu erobern. Hier können Vorentscheidungen über den späteren Rennverlauf fallen, denn wer sich weiter hinten im Feld befindet, der hat es später extrem schwer, nach vorne zu fahren. Die 24h Nürburgring sind wohl das einzige Endurance-Rennen der Welt, bei dem das Feld nicht durch ein Safetycar neutralisiert wird. Nur kurze „Code-60“-Zonen neutralisieren bei Unfällen einzelne Streckenabschnitte. Damit fehlen hier Momente, in denen sich aufgelaufene Rückstände neutralisieren –Teams müssen also einen einmal entstandenen Rückstand aus eigener Kraft aufholen.
Rahmenprogramm verspricht Motorsport bis zum Abwinken
Zusatzspannung und viele, viele schöne und spektakuläre Rennfahrzeuge verspricht auch das Rahmenprogramm der ADAC RAVENOL 24h Nürburgring. Schon am Donnerstagmorgen gibt es ab 8:30 Uhr auf der Nordschleife viel zu sehen, denn dann fährt die RCN (Rundstrecken-Challenge Nürburgring) eine Leistungsprüfung, bei der traditionell ein extrem großes und äußerst vielfältiges Starterfeld auf der Strecke zu bewundern ist. Schon an diesem ersten Veranstaltungstag gibt es auch weitere sportliche Entscheidungen. Denn die Cup- und Tourenwagen-Trophy sowie die Tourenwagen-Legenden fahren an diesem Tag ihre ersten Rennläufe, die allesamt auf der Grand-Prix-Strecke ausgetragen werden. Weitere Rennen der beiden Serien gibt es am Freitag. Die Tourenwagen-Legenden mit ihrem Schwerpunkt auf ehemaligen DTM-Boliden legen samstagsmittags unmittelbar vor der Startaufstellung der 24h sogar noch einmal mit einem dritten Lauf nach. Ein besonderer Höhepunkt des Wochenendes ist außerdem die ADAC 24h-Classic. Ein gigantisches Starterfeld mit 210 historischen Rennwagen aus der Youngtimer-Trophy und der Historic Championship 81 (HC ’81) tritt hier an. Sie verkürzt am Samstagvormittag mit ihrem dreistündigen Rennen die Wartezeit auf den 24h-Start höchst unterhaltsam.
Unzählige Fan-Attraktionen beim gigantischen Motorsport-Festival
Für motorsportliche Unterhaltung ist bei den ADAC RAVENOL 24h reichlich gesorgt. Und als ob das nicht schon genug wäre, gibt es zudem ab Donnerstag auch ein übervolles Fan-Programm. Wie es sich für ein echtes Festival gehört, gibt es dabei gleich mehrere Bühnen neben der Rennstrecke, die sozusagen die „Main Stage“ ist. Besonders rund um Start / Ziel finden sich tolle Angebote für die zahlreichen Besucher – alleine im vergangenen Jahr wurden 235.000 Gäste am Wochenende gezählt. So wird der ring°boulevard zur Flaniermeile, auf der sich Hersteller, Merchandising-Shops und anderen Aussteller präsentieren. Sie locken traditionell mit vielfältigen Aktionen, Gewinnspielen, Autogrammstunden und vielem mehr. Einen Besuch sind außerdem unbedingt auch die verschiedenen Fahrerlager-Bereiche wert. Im Grand-Prix-Fahrerlager finden sich neben den Teams, Reifenherstellern und Renndiensten auch viele Angebote mit Fan-Animation – etwa von Hyundai und Mercedes-AMG. Zwei wichtige Fan-Hotspots gibt es auch auf dem Heliport und der benachbarten „Multifläche“. So ist das weithin sichtbare RAVENOL-Riesenrad auf dem Heliport zu finden. Rund um das riesige Magic-Sky-Zeltdach finden sich außerdem zum Beispiel die Aktionsfläche von MONSTER, eine Videowand und vieles mehr. Gleich nebenan ist eine Catering-Meile zu finden, auf der nicht nur hungrige Fans voll auf ihre Kosten kommen. Weitere Teilnehmer sind im Historischen Fahrerlager (Tourenwagen-Legenden) sowie im Infield der Mercedes-Arena (24h Classic, Cup und Tourenwagen Trophy) untergebracht. Den Besuch wert sind natürlich auch die Zuschauerbereiche rund um die Nordschleife, wo die Fans sich bereits ab montags vor dem Rennen häuslich einrichten und eine ganze Woche lang ein großartiges Motorsport-Festvial feiern.