Das war eine Regen-Gala von Kelvin van der Linde (ZA). Der Audi-Pilot von Abt Sportsline fuhr am Samstag auf dem Nürburgring beim neunten DTM-Saisonlauf in einer anderen Liga als der Rest des Feldes. Mit einem Vorsprung von über 15 Sekunden überquerte der Südafrikaner als Erster die Ziellinie und eroberte mit seinem zweiten Saisonsieg wieder die Tabellenspitze. „Den Rennsieg zu holen und damit die Gesamtführung zu übernehmen, ist einfach großartig. Mal hat es mehr geregnet, mal weniger. Bei diesen wechselnden Bedingungen immer die richtigen Bremspunkte zu treffen, war eine große Herausforderung. Ich habe mich im Auto aber trotz des Regens von der ersten Runde an super wohl gefühlt“, sagte der 28-jährige van der Linde. Rang zwei belegte der bis dahin Gesamtführende Mirko Bortolotti (I) im Lamborghini von SSR Performance, der in der Meisterschaft mit nur einem Punkt Rückstand Zweiter ist. Maro Engel (Monaco) vom Mercedes-AMG Team Winward sicherte sich den dritten Podiumsplatz.
Keyfacts, Nürburgring, Nürburg, Saisonrennen 9 von 16
- Streckenlänge: 3.629 Meter
- Wetter: 19 Grad, Regen
- Pole-Position: Kelvin van der Linde (Abt Sportsline, Audi R8 LMS GT3 Evo2 #3), 1:25,350 Minuten
- Sieger: Kelvin van der Linde (Abt Sportsline, Audi R8 LMS GT3 Evo2 #3)
- Schnellste Rennrunde: Kelvin van der Linde (Abt Sportsline, Audi R8 LMS GT3 Evo2 #3), 1:38,011 Minuten
Das neunte DTM-Rennen der Saison wurde bei Regen hinter dem Safety-Car gestartet. Pole-Setter Kelvin van der Linde setzte sich im Audi R8 LMS GT3 Evo2 sofort vom Feld ab und vergrößerte seinen Vorsprung kontinuierlich. Dahinter konnte Lamborghini-Werksfahrer Bortolotti seinen zweiten Platz gegen den stark aufkommenden Engel im Mercedes-AMG GT3 verteidigen. Es folgte dessen Markenkollege Lucas Auer (A) auf Rang vier vor Nicki Thiim (DK) von SSR Performance.
Nach den Pflicht-Boxenstopps, bei denen alle Fahrer wegen des andauernden Niederschlags erneut Pirelli-Regenreifen aufziehen ließen, hielten die ersten vier Fahrzeuge ihre Positionen. An der Spitze fuhr van der Linde souverän vorneweg, drehte kurz vor Schluss noch die schnellste Runde und wurde nach 37 Runden vor Bortolotti, Engel und Auer als Erster abgewunken. Auf Position fünf beendete Jack Aitken (GB) im Ferrari 296 GT3 vom Team Emil Frey Racing das Regenrennen auf dem Eifelkurs.
Im Feld dahinter begeisterten die DTM-Piloten Zuschauer und Fans mit harten Rad-an-Rad-Duellen sowie vielen Positionskämpfen. Marco Wittmann (Fürth) von Schubert Motorsport zeigte einmal mehr großen Kampfgeist und machte im BMW M4 GT3 als Sechster fünf Plätze gegenüber dem Start gut. Gleiches galt für Porsche-Werksfahrer Thomas Preining (A) von Manthey EMA. Der Titelverteidiger verbesserte sich beim Heimspiel seines Teams gleich um acht Positionen, überzeugte vor allem in der zweiten Rennhälfte mit spektakulären Überholmanövern und belegte Rang sieben. Pech hatte Thiim, der nach einem Kontakt mit Ayhancan Güven (TR) viel Boden verlor und als Achter über die Ziellinie fuhr. Ricardo Feller (CH) kam im zweiten Audi von Abt Sportsline nach einem starken Start über Platz neun nicht hinaus, Arjun Maini (IND) vom Mercedes-AMG Team HRT komplettierte die Top-Ten.
Mirko Bortolotti: „Schwieriges Rennen, super Resultat. So kann man den Samstag aus meiner Sicht zusammenfassen. Kelvin van der Linde war auf einem ganz anderen Niveau unterwegs, die Pace konnte ich nicht mitgehen. Vor dem Start hätte ich bei diesen schwierigen Wetterbedingungen den zweiten Platz sofort genommen, daher bin ich sehr zufrieden.“
Maro Engel: „Es fühlt sich immer super an, in der DTM auf dem Podium zu stehen. Ich habe alles versucht, um Druck auf Mirko Bortolotti auszuüben. Am Sonntag können wir hoffentlich noch einen Schritt nach vorne machen. An den Zeiten von Kelvin van der Linde sieht man, dass wir noch Potenzial haben.“
Ergebnis, 9. Meisterschaftslauf, Nürburgring
1. Kelvin van der Linde (ZA/Abt Sportsline)
2. Mirko Bortolotti (I/SSR Performance), +15,232 Sekunden
3. Maro Engel (D/Mercedes-AMG Team Winward), +16,377 Sekunden
4. Lucas Auer (A/Mercedes-AMG Team Mann-Filter), +28,491 Sekunden
5. Jack Aitken (GB/Emil Frey Racing), +30,474 Sekunden