Der „Klassiker für Klassiker“ feierte an diesem Wochenende runden Geburtstag: Bei der 50. Auflage des Oldtimer-Grand-Prix auf dem Nürburgring traten rund 500 historische Rennwagen aus fast allen Epochen und Kategorien des Motorsports an, um auf dem traditionsreichen Eifelkurs noch einmal ihre Kräfte zu messen.
- Rasante Geburtstags-Party auf dem Nürburgring
- Traditionsreichstes Klassiker-Rennen feierte 50. Geburtstag
- Rund 50.000 Zuschauer erlebten historischen Motorsport zum Anfassen
- Oldtimer-Grand-Prix 2024 voraussichtlich am zweiten August-Wochenende
Zahlreiche automobile und menschliche Stars von einst entführten die rund 50.000
Besucher am Wochenende in den Rennsport vergangener Dekaden – von den
Anfängen bis zur Jahrtausendwende reichte der Bogen der Tourenwagen und GTs,
Sportwagen und Formel-Boliden. Zahlreiche kleine und größere Aktionen
thematisierten außerdem das Jubiläum, das auch viele Wegbegleiter des Events
nutzten, um persönlich am Nürburgring zu gratulieren. Informationen und Berichte
vom Wochenende gibt es ebenso wie Ergebnisse und Fotogalerien auf der
offiziellen Homepage unter oldtimergrandprix.com.
Die gelungene Jubiläumsparty des Oldtimer-Grand-Prix wollten sich die rund 50.000
Zuschauer ebensowenig entgehen lassen wie ehemalige Mitstreiter und Teilnehmer.
Sie feierten gemeinsam mit den Veranstaltern eine gelungene Party mit vielen
Höhepunkten. So machte eine Jubiläums-Gala im ring°werk bereits am Mittwoch
den Auftakt. Langjährige Teilnehmer fuhren im Jubiläums-Korso um die Strecke und
zeigten ihre automobilen Schätze im Zelt von Medienpartner Motor Klassik.
Zeitnahme-Partner Junghans legte sogar eine eigene Uhren-Sonderserie auf, deren
beide auf 50 Stück streng limitierte Modelle in Windeseile vergriffen waren. Ein
großes Festzelt im Fahrerlager diente als Treffpunkt von Besuchern, Ehrengästen,
Teams und Fahrern. Pünktlich zum Jubiläum gehörte auch die AMG-Arena wieder
zum Fahrerlager-Areal – dort präsentierten sich Top-Markenclubs. Eine besondere
Ehrung hatten die Organisatoren für den treuesten Teilnehmer der Veranstaltung
vorbereitet – Uli Sauer aus Iserlohn, der mit seinem Vorkriegs-BMW 328 seit dem
Debüt 1973 jedes Jahr beim Oldtimer-Grand-Prix dabei war. Ihm widmeten der
Nürburgring und die Veranstaltergemeinschaft einen Baum an der Rolf-Stommelen-Straße, dem Verbindungsweg zwischen historischem und Grand-Prix-Fahrerlager, wo eine eigene Allee ausgewählte Menschen mit ganz besonderer Verbindung zur Eifelrennstrecke ehrt.
Zufriedenstellende Bilanz
Dass es mit der traditionsreichsten und größten deutschen Rennveranstaltung für
historische Fahrzeuge weitergeht, ist ebenfalls bereits sicher: Voraussichtlich am
zweiten August-Wochenende findet im Jahr 2024 der 51. Oldtimer-Grand-Prix auf
dem Nürburgring statt. Nach dem erfolgreichen Jubiläum und dem optimistischen
Blick in die Zukunft ziehen die Organisatoren des Events zufrieden Bilanz: „Das
Wochenende war für uns als langjährige Organisatoren eine Geburtstagsparty voller
positiver und besonderer Momente“, fasst Organisationsleiter Wolfgang Schulz
zusammen. Er ist als Geschäftsführer der CHRSN Sport GmbH Mitveranstalter des
Oldtimer-Grand-Prix und langjähriger Begleiter des Events und resümiert: „Wir als
Organisatoren haben uns über viele Glückwünsche gefreut und mit alten und neuen
Freunden viele Anekdoten ausgetauscht. Dieser rundum positive Rückblick bestärkt
uns alle darin, nun mit viel Energie in die sechste Dekade dieses tollen Rennens zu
gehen.“
Prall gefüllte Tourenwagen- und GT-Felder
Das sportliche Programm lebte auch in diesem Jahr durch eine gelungene
Mischung aus deutschen und internationalen Rennsport-Highlights. Die
einheimische Motorsporthistorie wurde etwa durch das riesige Starterfeld der
„Goldene-Ära“-Tourenwagen repräsentiert, in dem zum Beispiel viele unvergessene
DTM- und STW-Fahrzeuge zu sehen waren. Am Steuer saßen auch Haudegen aus
der großen Zeit der DTM. So etwa Kris Nissen, Olaf Manthey oder auch Roland
Asch, der sich seinen Ford Cosworth mit seinem Sohn Sebastian teilte. Ebenfalls für
leuchtende Augen sorgten die Läufe des DRM-Revivals, in dem es zu einem
wahren Gipfeltreffen der Gruppe-5-Boliden kam. Ralf Kelleners (De Tomaso
Pantera Gruppe 5) und Peter Mücke / Stefan Mücke im Zakspeed-Ford Capri teilten
sich hier die Siege, Rang drei ging in beiden Läufen an den erst seit diesem Jahr
wieder im Renneinsatz fahrenden Turbo-Capri von Heinz Schmersal / Mike
Stursberg. Zum Reigen legendärer Tourenwagen-, GT- und Rennsport-Fahrzeuge
trugen auch die drei Serien unter dem Dach der Fahrergemeinschaft FHR bei: Die
HTGT, die Gentle Drivers Trophy sowie die CanAm & Sportscars / Groupe C
AvD-Oldtimer-Grand-Prix GmbH und Classic boten mit ihren vielen, exzellent vorbereiteten Rennwagen spannende Läufe.
Leuchtende Augen und Scheinwerfer: 50er- und 60er-Jahre-Sportwagen
Die CanAm / Sportwagen-Serie der FHR war auch ein Highlight im Sportwagen Bereich, in deren Feld zum Beispiel Fahrer- und Teamchef-Legende Olaf Manthey
startete. Der erfolgreiche Motorsport-Profi fuhr mit einem Porsche 993 RSR – dem
allerersten Manthey-Porsche, der den Beginn des seit Jahrzehnten erfolgreichen
Rennsteams markiert. Eines der wichtigsten Highlights des Wochenendes war aber
das Rennen der Sportwagen aus den 50er- und 60er-Jahren, deren historisch
wertvolle Fahrzeuge aus halb Europa an den Nürburgring kamen. Hier waren erneut
seltene Rennsportwagen am Start, die auf den Spuren der Langstreckenklassiker
wandelten: Am Samstagabend bildete ihr einstündiger Lauf in die anbrechende
Nacht hinein den stimmungsvollen Höhepunkt des Wochenendes, der mit einem
Feuerwerk nach der Zielankunft gefeiert wurde. Zum Programm gehörten außerdem
die Sportwagen der Vorkriegszeit, die erstmals ohne Sportliche Wertung bei
Ausfahrten auf der Strecke zu sehen waren. Im Feld der fast 50 Teilnehmer fuhren
unter anderem die Liechtensteiner Simon Scrivener und Conny Jäger mit einem
Whippet Grand Prix von 1927 mit – dem ältesten Rennwagen des gesamten
Wochenendes. Aber auch einen Ausflug in die Sportwagen-Gegenwart bot das
Programm – dafür sorgte die FCD Racing Series des Ferrari Club Deutschland mit
ihren italienischen Traumsportwagen.
Neue Akzente im Formelsport gesetzt
Last but not least war der historische Formelsport eine wichtige Säule im
Rennprogramm. Erstmals zu Gast war ein Demolauf der Formel-1- und Formel-2-
Legenden, der ebenso für Grand-Prix-Feeling sorgte, wie die Rennen der HGPCA.
Diese britische Rennserie präsentiert mit ihren feinen Monoposto die Vor- und
Frühgeschichte der Formel 1-WM. Erstmals wurde am Samstag der erste Lauf
dieser klassischen Formelwagen getrennt für die Heck- und Frontmotorklassen
ausgeschrieben – und thematisierte damit die Evolution des Formel-Designs. Neu
waren auch die internationalen Formel-2-Fahrzeuge der HSCC-Serie. Abgerundet
wurden die Formelklassen durch den AvD-Historic-Race Cup der Fahrervereinigung
HRA sowie das gut besetzte Feld der Lurani-Trophy mit ihren Formel-Junior-Rennwagen